Europa ist mitten drin! Trump hinterlässt eine protektionistische USA, wobei China in Sachen Freihandel vorprescht. Mit dem „RCEP“ werden knapp ein Drittel des weltweiten Warenverkehrs und der Weltbevölkerung einbezogen.
China prescht vor
China prescht weiter vor, statt auf Handelsblockaden zu setzen. Gestern wurde in Peking mit dem „RCEP“ das größte Freihandelsbündnis der Welt abgeschlossen. Das gestern ratifizierte Abkommen soll die Zölle verringern, gemeinsame Regeln festsetzen, die zu effizienteren Lieferketten führen sollen. Es umfasst Handel, Dienstleistungen, Investitionen, E-Kommerz, Telekommunikation und Urheberrechte. RCEP steht für „Regional Comprehensive Economic Partnership“. Neben China und den zehn Asean-Staaten Vietnam, Singapur, Indonesien, Malaysia, Thailand, Philippinen, Myanmar, Brunei, Laos und Kambodscha beteiligen sich auch Japan, Australien, Südkorea und Neuseeland.
Probleme sind allerdings nicht vom Tisch
Das weltgrößte Freihandelsabkommen hört sich beeindruckend an, allerdings sind damit nicht alle Probleme von der Welt. Viele Mitgliedstaaten blicken natürlich mit Sorge auch die wachsende indirekte Einflussnahme Chinas. Beispielsweise prüfen Japan und Australien ihre Handelsbeziehungen mit China, um unvorteilhafte Bedingungen zu klären.
Anleihemarkt
Die gestiegenen Anleiherenditen könnten nach dem Ausverkauf an den Staatsanleihemärkten als Folge der Impfstoff-News wieder mehr Nachfrage anziehen. Darüber hinaus werden Staatsanleihen durch die Lockerungsfantasie der EZB angeschoben.
Devisenmarkt
An den Devisenmärkten spricht fundamental die Fortsetzung der ultraexpansiven Geldpolitik der EZB gegen eine stärkere Aufwertung des Euro, zumal auch eine weitere Zinssenkung möglich ist. Der US-Dollar ist von der gegenwärtigen Risikolage abhängig. Gleiches gilt für das britische Pfund. Hier steht der anstehende Brexit im Vordergrund.
Aktienmarkt
Nach den signifikanten Kursanstiegen der vergangenen beiden Wochen könnten Marktteilnehmer diese Woche etwas ruhiger werden und eher auf neue Impulse warten.
Rohstoffmarkt
Mit Blick auf den steigenden Druck für die OPEC+, könnte der Ölmarkt auf Signale im Vorfeld des OPEC-Treffens Ende des Monats aufmerksam achten. Die Produktionskürzungen müssen beibehalten werden, um dem drohenden Überangebot entgegenzuwirken und die Marktteilnehmer zufrieden zu stellen. Charttechnisch bleiben die Preise an der Oberseite sehr limitiert, nach unten kann bei Uneinigkeit der OPEC und ein Anstieg der Volatilität viel passieren. Der Goldpreis könnte durch die weiterer expansive Maßnahmen der Notenbanken gestützt werden.