Person steht in einem Treppenhaus, weit oben, sichtlich erschöpft, symbolisiert den Höhenflug des DAX

DAX im Höhenflug

Viel Gutes kam gestern zusammen. Die Märkte begrüßten zunächst den kommenden US-Präsidenten Joe Biden mit viel Vorschusslorbeeren. Als dann auch noch die Aussicht auf einen wirksamen Covid-Impfstoff der Hersteller Biontech und Pfizer ein ganzes Stück realer wurde, kannte der Dax kein Halten mehr. Erleichterung machte sich breit.

Am Ende eines denkwürdigen Handelstages gewann der deutsche Leitindex Dax kräftig um 4,94 Prozent und ging unter Tageshoch bei 13.095 Punkten aus dem Handel. Die Bestmarke lag heute bei 13.297 Punkten oder etwas mehr als sechs Prozent Zuwachs, das Niveau konnte der Dax aber nicht behaupten. Der europäische Auswahlindex EuroStoxx 50 gewann sogar 6,4 Prozent. Es könnte heute auch der Startschuss gewesen sein für einen versöhnlichen Jahresausklang, denn saisonal beginnt nun die stärkste Phase am Aktienmarkt.

Neue Rekorde bei Dow Jones und S&P-500

Die Wall Street lässt sich derzeit auch vom Störfeuer des (noch) amtierenden Amtsinhabers Donald Trump nicht verunsichern. Dieser erkennt die Wahl nicht an, hat aber für seinen Vorwurf des Wahlbetrugs weiterhin keine Beweise.

Unabhängig von etwaigen von Trump angekündigten juristischen Scharmützeln geht die Börse zur Tagesordnung über – und markiert neue Bestmarken. Der Leitindex Dow Jones lag in der Spitze schon bei 29.933 Punkten und übertraf das Februar-Hoch von 29.568 Punkten damit deutlich.

Auch der breiter aufgestellt S&P-500-Benchmarkindex markierte bei bisher 3.645 Zählern ein neues Rekordniveau – aktuell fallen beide Indizes aber wieder etwas zurück, der Dow bleibt trotzdem über 1.000 Punkte im Plus. Techaktien steigen, wenn überhaupt, hingegen nur unterdurchschnittlich, was natürlich seinen Grund hat.

Öl im Aufschwung, Gold verliert kräftig

Der schwächere Dollar kommt derweil den Ölpreisen deutlich zugute, notieren diese doch in Dollar. Die US-Sorte WTI steigt über acht Prozent, was auch am volatilen Ölmarkt ungewöhnlich ist. Der Goldpreis, der mit dem Dollar eigentlich ebenfalls invers korreliert, gibt anfängliche Gewinne ab und fällt zurück. Durch den neuen Covid-Impfstoff sinkt die Attraktivität des Goldes als „Sicherer Hafen“. Je Feinunze müssen 1.858 Dollar bezahlt werden, fast fünf Prozent weniger.