Nach der Saison ist vor dem Kursgewinn. Börsennotierte Fußballklubs sind im Sommer tendenziell bullisch. Die Saisonalitätsanalyse zeigt einen klaren positiven Trend im dritten Quartal.
In den vergangenen 17 Jahren konnte die Borussia Dortmund Aktie im Durchschnitt zwischen Ende Juni und Ende August eine Rendite von 10 % erzielen. Bei Juventus Turin sieht es noch etwas besser aus. Die Aktie konnte im selben Zeitraum einen historischen Ertrag von rund 19% erzielen.
Welche Gründe existieren für dieses jahreszeitliche Muster?
Für die Saisonalität gibt es mehrere reale Gründe: In normalen Jahren endet die Saison in den großen Ligen im Mai. Im Anschluss legen viele Vereine ihre Bilanzen für das abgelaufene Geschäftsjahr vor, die den Kurs stark beeinflussen können. Darüber hinaus beginnt die Zeit der Transferverhandlungen. Welche Bedeutung diese für die Aktie eines Clubs haben können, verdeutlicht das Beispiel von Cristiano Ronaldo. Nachdem Juventus den Portugiesen 2018 verpflichtet hatte, stieg die Aktie zwischen Anfang Juli und Mitte September um mehr als 80 %.
Juventus – Die Hoffnung Italiens
Der Ablauf in der Fußballwelt hat sich infolge der Coronakrise verschoben. Das Sommertransferfenster wurde z.B. bis in den Oktober verlängert. Insbesondere Italiens Wirtschaft und somit auch Fußballvereine wurden von der Coronakrise hart getroffen. Daher ist es insbesondere für Juventus Turin wichtig die Champions League Teilnahme zu verteidigen. Juventus kämpft aber noch gegen Olympique Lyon, einen weiteren börsennotierten Fußballclub, um den Einzug ins Viertelfinale. Ob die Aktie von „Juve“ die saisonale Performance in diesem Jahr bestätigen kann, scheint aber fraglich. Das Achtelfinal-Hinspiel der Champions League velor man in Lyon mit 0:1.
Warten auf den Ausbruch
Charttechnisch befindet sich die „alte Dame“ seit Ende April einer Handelsspanne. Gleichzeitig formiert sich hierbei eine symmetrische Dreiecksformation. Kurzfristig deutet dies eher auf eine indifferente Marktsituation. Übergeordnet befindet sich die Aktie seit Mitte März in einer Erholung mit positiver Tendenz. Für die Fortsetzung des Trends muss der Wochenpivotpunkt bei 0,9406 € und die 21-EMA-Linie bei 0,9421 € kurzfristig rasch überwunden werden. Anschließend könnten weitere Aufwärtsimpulse folgen. Dabei muss allerdings die Spanne zwischen 0,99 € und 1,019 € nachhaltig bezwungen werden. Hier fallen wichtige charttechnische Marken zusammen. Zum einen liegt bei 0,99 € das bedeutende 38,20-%-Fibonacci-Retracement und zum anderen befindet sich bei 1,019 € die obere Begrenzung der besagten Handelspanne. Ein nachhaltiger Ausbruch aus könnte das nächste Kursziel auf Basis der Handelsspanne bei 1,21 € aktivieren. Vorher muss allerdings sowohl der RSI die Grenzschwelle bei 48,5 verteidigen als auch die abwärtsgeneigte 200-Tage-Linie bei 1,09€ zurückerobert werden.