Die Coronapandemie bleibt leider ein marktbeherrschendes Thema, da die Coronabeschränkungen wahrscheinlich weiter anhalten werden oder sogar noch verschärft werden.
Daher ist es gut möglich, dass die Konjunkturentwicklung im dies jährigen Schlussquartal schwächer bzw. die Wirtschaftsleistung stärker zurückgeht als bisher erwartet. Auch das Weihnachtsgeschäft wird hier m.E. zu keiner Kompensation führen können. Die Prognosen für 2020 und 2021 könnten vor diesem Hintergrund wieder stark die Lupe genommen werden.
Weltweite Lockdowns könnten verschärft werden
Möglicherweise schaffen die schnelle Verfügbarkeit von Impfstoffen eine Stimmungsaufhellung, das dürfte aber erst in der zweiten Jahreshälfte wirken. Der Zulassungsantrag von Biontech und Pfizer steigert zwar die Hoffnung, aber bisher ist unabsehbar, wann es einen Impfstoff tatsächlich geben wird. Auf kurze Sicht hat sich der makroökonomische Ausblick jedenfalls eingetrübt. So spitzt sich die Corona-Lage in den USA zu. Es wurden regionale Beschränkungen eingeführt, einen landesweiten Shutdown schließt man derzeit aus. In der EU gehen die Neuinfektionszahlen zwar zurück, sie sind aber weiter sehr hoch. In Deutschland wurde am Freitag sogar ein neuer Rekordwert von 23.648 vom Robert Koch Institut gemeldet. Es drohen hier kommenden Mittwoch schärfere Einschränkungen.
Zentralbanken drucken weiter…
Die Zentralbanken versuchen weiterhin die Konjunktur zu stützen. So bereitet die europäische Zentralbank ein neues ultraexpansives Lockerungspaket für die nächste Sitzung am 10. Dezember vor. Auch die anderen mächtigsten Notenbanken der Welt bleiben auf dem expansiven Pfad. Nur Schwellenländer, wie die Türkei sahen sich gezwungen ihre Leitzinsen aufgrund gravierende Inflation zu erhöhen. Allerdings harkt es momentan bei der Fiskalpolitik. So verweigern in der EU Polen und Ungarn die Zustimmung für die Corona-Hilfen.
Auch in den USA wartet man auf ein Konjunkturprogramm von mindesten 1 Bio. US-Dollar. Die Brexit-Verhandlungen werden wegen eines Coronafalles im Verhandlungskomitee für kurze Zeit ausgesetzt. Zuletzt hatte es Hoffnung gegeben, dass es zu einer baldigen Einigung kommen könnte. Es ist schwer vorstellbar, dass man unermüdlich verhandelt um am Ende die Gespräche platzen zu lassen.
Bouhmidi-Bänder – Überblick
Rückblickend war die vergangene Woche eine interessante Handelswoche. Wir haben sehr eindeutige Signale über die Bouhmidi-Bänder erhalten. Die zwei Test der Bänder am (16.11) und am (19.11) führten unmittelbar zu einem Reversal in die Bandbreite. Wir schlossen somit die Woche zu 100% in der Bandbreite.
Kapitalmarkt Überblick
Anleihemarkt
Die Aussicht auf zusätzliche Lockerungsmaßnahmen der EZB stützen weiterhin die erstklassigen Staatsanleihen. Auch der Trend rückläufiger Risikoaufschläge von Staatsanleihen der Euro-Peripherie dürfte intakt bleiben. Die Blockade von Polen und Ungarn dürften erst bei einem länger andauernden Konflikt die Spreads negativ beeinflussen.
Devisenmarkt
Der Euro hält sich trotz der Aussicht auf eine erwartete geldpolitische Lockerung der EZB im Dezember weiter gut. Da eine Zinssenkung eher unwahrscheinlich ist, dürfte die Belastung für den Euro begrenzt bleiben. Bei einem zu starken Euro dürfte die EZB verbal intervenieren. Das britische Pfund hält sich stabil. Dürfte ein Durchbruch bei den Verhandlungen vermeldet werden, könnte es deutlich aufwerten.
Aktienmarkt
Nachdem zuletzt das US-Wahlergebnis sowie die deutlich gestiegenen Impfstoffhoffnungen für Auftrieb gesorgt hatten, rückt jetzt das zunehmend unkontrolliert erscheinende Infektionsgeschehen in den Fokus und lässt den Konjunkturoptimismus abbröckeln. Dementsprechend dürften die vielen Stimmungsindikatoren große Aufmerksamkeit erfahren.
Rohstoffmarkt
Die Erwartung neuer wachstumsstimulierender Maßnahmen der Notenbanken sollte die Rohstoff- und Edelmetallpreise stützen. Am Ölmarkt dürften die Teilnehmer im Vorfeld des Treffens der OPEC+ am 1. Dezember eine abwartende Haltung einnehmen.