Sinkende strategische Erdölreserven der USA könnten den Ölpreis weiter anfachen. Hat sich die Biden-Administration selbst ein Bein gestellt?
Bereits im vergangenen November versuchte die Biden-Administration den steigenden Rohölpreis durch Senkung der strategischen Erdölreserven zu bekämpfen. Binnen acht Handelstagen sank der Rohölpreis der Sorte WTI von knapp $80 auf $65. Drei Monate später sieht es allerdings nicht so gut aus.
Der Ölpreis stolziert in einem intakten Aufwärtstrend in Richtung $100-Marke und die strategischen US-Erdölreserven sind im freien Fall und befinden sich auf den niedrigsten Stand seit fast 20 Jahren. Die gegenwärtige Divergenz könnte gepaart mit den gestiegenen geopolitischen Risiken zu einer steigenden Rohölnachfrage führen und den Rohölpreis weiter anfachen. Diese dürfte dann zur einer Kettenreaktion führen und die Inflation sowie den Druck auf die FED erhöhen.
Charttechnisch befindet sich Rohöl der Sorte WTI seit Anfang Februar in einer Handelspanne zwischen $87-$92. Technisch kann ein Ausbruch über die $92 als eine Trendfortsetzung gewertet werden. Bei einem Ausbruch kann auf Basis der Spanne ein neues Kursziel bei $99,07 bestimmt werden. Das Kursziel wird mithilfe der Spannenhöhe bestimmt. Erst Unterschreitungen unterhalb der unteren Begrenzung bei $87,43 und ferner dem Hoch von Oktober 2021 bei $85,06 könnten die Rallye vorerst stoppen.